gruppenbewusstsein

  • Das Ende des Kollektivs

    Auf einen Zyklus folgt der nächste. Wenn der Mensch stirbt, werden andere geboren und übernehmen seinen Platz. Für uns als Individuen ist das dramatisch. Für den Planeten ist es nur ein kurzer Impuls, kaum wahrnehmbar. Für das Kollektiv ist lediglich wichtig, was von uns überdauert.
    Materie zerfällt. Dieser Prozess nennt sich Entropie. Erkenntnisse und Ideen können überdauern, wenn sie ein „kulturelles Gefäß“ finden, dass sie schützt.

  • Ein neues Verständnis von Diskriminierung: Convictionismus und Esophobie

    Politische Gruppen bilden sich im Informationszeitalter nicht mehr innerhalb eines kulturellen Milieus aus, sondern sie entstehen aufgrund von gemeinsam beschlossenen Vereinbarungen. Der Pakt löst die halbbewusste Identifikation mit einem unklaren Zusammengehörigkeitsgefühl ab.
    Die dazu passende Organisationsform ist das Selbst-Organisierende-System (SOS).
    Das Informationszeitalter überwindet bisherige Identifikationsgruppen wie Familie, kulturelle Zugehörigkeit oder Nationen. Statt dessen gibt es einen unumkehrbaren Prozess des Bewusstsein über die eigene Souveränität jenseits von Gruppenzwang und Existenzangst.

  • Kann Yoga und Meditation eine „Blase“ erzeugen?

    In einer Titelstory des Magazins „der Spiegel“ vom 30. September 2023 geht es um die Risiken von Yoga und Meditation. Auf den Titel sieht man dazu Meditierende, die in einer Seifenblase durch den Himmel schweben. Bei einer Person zerplatzt die Blase und sie fällt auf den Boden.

    Der Begriff „Blase“ wird zumeist für Menschen verwendet, die für Logik oder Fakten nicht mehr erreichbar sind. Andere Meinungen als die eigene werden nicht mehr an sich heran gelassen. Dies führt in eine Art Hamsterrad. Weil nur noch Informationen durchdringen, die die eigene Haltung verstärken kommt es zu einem Echokammer-Effekt: Fakten haben keine Chance mehr und werden durch ein Trugbild („alternative Fakten“) ersetzt. Dies mündet zwangsläufig zu einem Konflikt mit der Realität. Die Blase muss platzen.

  • Selbstloses Dienen (Seva) und spiritueller Machtmissbrauch

    Die Aufgabe von Yoga und Meditation ist die Stärkung der individuellen Souveränität. Auf den Weg dorthin kann es allerdings einige Fallstricke geben.
    Seva ist ein Yoga-Begriff aus dem Sanskrit. Damit ist die spirituelle Praxis des selbstloses Dienens gemeint. Dienen stärkt die Demut und schwächt das Ego. Seva ist daher ein Gegenpol zur Erlangung von Macht und Einfluss, die oftmals mit der Yogapraxis einher geht. Je weiter die eigene Yoga-Entwicklung ist, desto größer sollte die Demut sein, um nicht in die Falle des spirituellen Egos zu geraten. Aus diesem Grund wird in vielen Yoga-Traditionen – auch im Kundalini Yoga - Seva als Bereicherung und integralen Bestandteil der Yogapraxis angesehen.
    Selbstloses Dienen ist so alt wie die Menschheit. Problematisch wird es, wenn in einer hierarchisch aufgebauten Gruppe einige wenige vom selbstlosen Dienst anderer profitieren. Wenn dies zur Festigung von Herrschafts- und Unterdrückungs-Strukturen genutzt wird, können wir von spirituellem Machtmissbrauch sprechen.

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