Subrationalität und kollektive Bedürfnisse

Jeder Mensch hat einen unterschiedlichen Blickwinkel. Jede individuelle Wahrnehmung der Welt ist einzigartig. Wir wissen z.B. nicht, ob unsere Mitmenschen banale Dinge wie die Farbe Rot genau so wahrnehmen wie wir. JedeR hat seinen eigenen Zugang zu dieser Farbe. JedeR verbindet unterschiedliche Dinge damit. Es gibt keine einheitliche Wahrnehmung, nicht für Farben und erst recht nicht für komplexere Dinge wie z.B. den Klimawandel.

Von daher gibt es auch keine einheitliche Möglichkeit, die Welt zu verstehen.

Subrationalität bedeutet, sich einzugestehen, dass das Individuum zu komplex ist, um es nach rationalen Kriterien einzusortieren. Diese Erkenntnis führt zu einem individuellen Anspruch auf eine eigene Wahrnehmung.
Die eigene Auffassung von dem, was als richtig und wertvoll angesehen wird, ist ein Wert an sich. Sie kann nicht durch das Kollektiv oder die Normen und Werte der Gesellschaft in Frage gestellt werden.

Diese doch recht banale Tatsache wird nur von wenigen verstanden. Es fehlt an Vertrauen in die Selbstreflexion der Mitmenschen – möglicherweise wegen des eigenen Mangels an derselben.
Eine reflektierte Person sollte in der Lage sein, die eigene Wahrnehmung als subjektiv zu erkennen, was zugegebenermaßen schwieriger ist, als es sich anhört.
Der Versuch führt zwangsläufig zu einer Form der Selbständigkeit, die die eigene Beziehung zur Gesellschaft und zu Gruppen beeinflusst. Wer merken, dass der Preis der Freiheit eine beständige Verhandlung mit einschließt. Wir verhandeln darüber, welchen Preis wir als Individuum für das Kollektiv zu zahlen bereit sind.

Können wir unsere eigenen Werte mit den Bedürfnissen der Kollektive, in denen wir uns bewegen, in Einklang zu bringen? Es wird uns nichts anderes übrig bleiben.
Wenn es eine kollektive Angst gibt, die wir nicht teilen, werden wir dennoch in einem gewissen Rahmen darauf Rücksicht nehmen müssen, obwohl es möglicherweise mit Einschränkungen verbunden ist.
Allerdings besteht immerhin die Möglichkeit, dass wir durch unser Verhalten und durch unsere Kommunikation mit anderen dazu beitragen, dass diese Angst weniger wird.
Die Grenze der Toleranz ist die eigene körperliche Unversehrtheit. Und die Unversehrtheit der Nachkommen. Wenn diese gefährdet ist – wie es beispielsweise beim Klimawandel der Fall ist – werden Kompromisse schwerlich möglich sein. Dann wird ein Konflikt unausweichlich, der entweder zu einer Veränderung des kollektiven Verhaltens führt, oder einer Unterwerfung des Individuums gleichkommt.

Die menschlichen Gruppen und Kollektive werden nicht (mehr) durch gemeinsame Werte zusammen gehalten. Das gemeinsame Gewandt der Kollektives gehört im Informationszeitalter oder „Wassermannzeitalter“ der Vergangenheit an.
Die Verbindung zwischen den Individuen erfolgt durch gemeinsame Regeln und Vereinbarungen. Diese Vereinbarungen benötigen eine offene Kommunikation und eine gegenseitige Wertschätzung des Gesprächspartners. Konflikte sind dabei unvermeidlich. Sie sind Teil des Verständigungsprozesses.

Mit Hilfe von Subrationalität ist es möglich, Verhandlungen zu führen, ohne die eigene Integrität zu verlieren, oder die des Gesprächspartners in Frage zu stellen.

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