Was bedeutet Gemeinschaft eigentlich?

Das Wassermannzeitalter hat einen Effekt auf uns, den viele noch nicht vollständig verstanden haben: Wir werden automatisch voneinander isoliert, wenn wir uns nicht aktiv um Anbindung bemühen.
Um das zu verstehen, können wir uns ansehen, wie es vorher war. Im Fischezeitalter war unser Werdegang weitestgehend vorher bestimmt. Wir wurden in eine Kultur, Religion und Lebenseinstellung hinein geboren, die uns bis zum Tod umschloss wie ein Kokon. Es gab wenig Bedarf und noch weniger Möglichkeiten daraus auszubrechen.

Inzwischen haben sich die Verhältnisse umgekehrt. Es gibt keinen Kokon mehr, der uns schützend und stabilisierend umschließt. Die Welt in komplizierter geworden. Wir können auswählen, was und wem wir uns anschließen. Selbst die eigene Familie hat im Erwachsenenalter nur noch dann eine Verbindung zu uns, wenn wir permanent durch unsere Entscheidungen und Taten dafür sorgen, dass der Kontakt nicht abreißt.
Es gibt keinen Automatismus mehr, der uns in irgendeiner Gruppe hält. Wenn wir unsere Bindungen loslassen, sind wir frei und nichts wird uns davon zurückhalten, frei zu sein.

Dies gibt uns uneingeschränkte Möglichkeiten der eigenen persönlichen Entwicklung. Es erfordert aber auch ein neues Verständnis darüber, wie Gemeinschaft zukünftig trotzdem funktionieren kann.

Eine Menschheit
Was ist die Bezugsgruppe unseres Gemeinschaft? Wir können uns als Teil der menschlichen Spezies begreifen oder es lassen. Wir können unser Verständnis eines gemeinsamen Seins weiter ausdehnen, z.B. auf Tiere und Pflanzen, oder noch weiter, auf Steine oder das Universum als Ganzes. Wir können aber auch unser Verständnis von Einheit auf einen kleinen Teil der Menschheit beschränken und uns von allen anderen abgrenzen. Das ist eine individuelle Entscheidung, die jedeR einzelne für sich trifft.
Alles, was wir von uns in die Welt bringen hat ausschließlich Einfluss auf unsere Bezugsgruppe. Wenn uns an der kulturellen Evolution der Menschheit etwas liegt, dann sollten wir diese als Bezugsgruppe für uns akzeptieren.

Sangat – gemeinsame spirituelle Praxis
Eine yogische Gemeinschaft (Sangat) entsteht durch eine gemeinsame spirituelle Praxis. Die ist eine geschwisterliche Verbindung. Wir können uns nicht aussuchen, wer in dieser Gemeinschaft ist, ähnlich wie bei Geschwistern.
Durch die gemeinsame Praxis einer spirituellen Tradition entsteht automatisch ein subtiles Band der Verbindung, was sich nicht durchschneiden lässt. Äußere Merkmale (z.B. Haare), politische Einstellungen oder moralische Haltungen spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. Es macht Sinn, dieser Verbindung einen angemessenen organisatorischen Rahmen zu geben und eine – oder bei Bedarf mehrere – Glaubensgemeinschaften zu gründen.

Selbstorganisation
Autoritäre Herrschaftsstrukturen waren die gängige Organisationsform im vergangenen Zeitalter. Jetzt kommt es darauf an, neue Formen zu finden, die dem individuellen Wachstum nicht entgegen stehen und eine größtmögliche Partizipation gewährleisten.
Dies wird durch Systeme der Selbstorganisation erreicht, in denen die Autonomie aller Untergruppen über eine umfangreiche Kommunikation gewährleistet ist und die Führung regelmäßig im Rotationsprinzip paritätisch ausgelost wird (wie bei einer Bürger:innenversammlung).

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